Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin lädt herzlich zur feierlichen Verleihung des Silvio-Meier-Preises 2025 ein.
Programm: Preisverleihung, Live-Musik mit Paul Geigerzähler und anschließend Get-Together
Der diesjährige Silvio-Meier-Preis geht an die Theatermacherin, Autorin und Aktivistin Simone Dede Ayivi und den Verein Suppe & Mucke.
Zur Geschichte des Preises: Der Preis trägt den Namen von Silvio Meier, einem leidenschaftlichen Kämpfer für Freiheit und politische Emanzipation. Er ehrt Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen oder Projekte, die sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aktiv gegen soziale Bevormundung, Entmündigung, Diskriminierung, soziale und kulturelle Ausgrenzung einsetzen oder eingesetzt haben.
Der Namensgeber des Preises Silvio Meier war ein Mensch, der mutig für Freiheit und Demokratie eintrat. Er war in der Friedens- und Menschenrechtsbewegung der DDR genauso aktiv wie in seinem Engagement gegen Rechtsextremismus. Silvio Meier wurde 1992 im Alter von 27 Jahren von Neonazis erstochen. Mit dem Silvio-Meier-Preis erinnert der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg an einen couragierten Menschen, der sich leidenschaftlich für Toleranz einsetzte und bezieht klare Position gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und will zu aktiven, gewaltfreien Eintreten für Freiheit, politischer oder kultureller Emanzipation unabhängig von Herkunft, Religion, sozialer Stellung oder sexueller Identität ermutigen und entsprechendes Handeln unterstützen und ehren.
Die Preisträger*innen
Als Theatermacherin hat Simone Dede Ayivi in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Projekten zu antirassistischen, postkolonialen und feministischen Themen produziert. Ihr gelingt es, im öffentlichen Diskurs relevante Inhalte zu durchdringen und sich mit kreativen Methoden zwischen verschiedensten künstlerischen und zivilgesellschaftlichen Kontexten zu positionieren. Ihr Engagement bei der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. ist geprägt von ihrem Einsatz für eine antirassistische Gesellschaft. Als Co-Autorin in Publikationen wie „Eure Heimat ist unser Alptraum“ ruft sie diejenigen, die nicht von struktureller Diskriminierung betroffen sind, zur Solidarität mit denen auf, die darunter leiden. In ihrer Kolumne „Diskurspogo“ in der taz versteht sie es, empathische Perspektiven auf aktivistische Debatten und Themen zu eröffnen: Beiträge wie „Aktivismus-Liebeskummer“ und „Was für echte Fans“ eröffnen neue Blickwinkel auf Bekanntes, ohne in Klischees zu verfallen. Sie unterstützt Initiativen im Rahmen von Black Lives Matter und Projekte in Bezug auf die Dekolonisierung des öffentlichen Raums. Mit ihrer Fähigkeit, Menschen zusammen zu bringen und für eine gemeinsame Idee zu begeistern, hat sie immer wieder unter Beweis gestellt, wie politisches Theater und Engagement Menschen bewegen kann.
Der Verein Suppe & Mucke gründete sich 2009, um das gleichnamige nichtkommerzielle Straßenfest in Friedrichshain auszurichten. Mit dem Fest bietet der Verein seit über 15 Jahren lokalpolitischen Akteur*innen, Projekten, Initiativen, Künstler*innen und allen teilnehmenden Menschen ein Forum zur Diskussion, Vernetzung und Austausch und lädt alle Menschen dazu ein, an einem Tag gemeinsam die Vielfalt des Bezirks zu feiern. Darüber hinaus tragen weitere Veranstaltungsformate zu aktuellen lokalpolitischen Themen dazu bei, diese einer breiten Öffentlichkeit niedrigschwellig zu präsentieren und kulturellen und sozialen Ungleichheiten, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und anderweitiger Ausgrenzung entgegenzuwirken. Damit trägt Suppe & Mucke insbesondere in Friedrichshain zu einer kritischen Auseinandersetzung mit wichtigen stadtentwicklungspolitischen und gesellschaftspolitischen Fragen bei und ist immer wieder ein wesentlicher Akteur im Kampf gegen rechte Umtriebe und Akteur*innen in Friedrichshain-Kreuzberg.
Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Werner Heck: „Auch im Jahr 2025 beziehen wir mit der Verleihung des Silvio-Meier-Preises Stellung gegen Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und Rechtsextremismus und ehren den Einsatz für eine solidarische, demokratische und vielfältige Gesellschaft. Gerade in diesem Jahr sind zahlreiche Vorschläge und Bewerbungen eingegangen, die das lebendige und vielfältige Engagement in unserem Bezirk abbildeten.“
Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann: „Wir freuen uns nun sehr darüber, mit der Theatermacherin, Autorin und Aktivistin Simone Dede Ayivi und dem Verein Suppe und Mucke zwei Preisträger*innen auszeichnen zu dürfen, die sich seit vielen Jahren in unterschiedlicher Weise für die Vielfalt und das Miteinander in unserem Bezirk einsetzen. Die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, sich gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.“