Buchvorstellung: „Tanz auf dem Vulkan – Widerständige Punk-Frauen in der DDR“ und Panel mit folgenden Referent:innen:
Geralf Pochop (Autor von „Tanz auf dem Vulkan – Widerständige Punk-Frauen in der DDR“)
Nancy Streichan (Falsch informiert)
Conny Steiner (Ost-Punkerin und Aktivistin)
Dirk „Kalle“ Kalinowski (Sänger von Zerfall)
Andreas Döhler(Galiläakirche-Jugendwiderstandsmuseum).
Die Veranstaltungsreihe „Jugendkulturen und Protest im Wandel“ des Berliner „Archiv der Jugendkulturen“ widmet sich den vielschichtigen Beziehungen zwischen Jugend, kulturellem Ausdruck und Widerstand. Im Fokus steht die Frage, wie junge Menschen im Laufe der Geschichte ihre Stimme erheben und sich gegen gesellschaftliche Missstände zur Wehr setzen.
Ein zentraler Aspekt dieser Reihe ist das Empowerment durch gemeinsames Handeln, sei es im Kontext von Kiezgeschichten, Mieter*innenengagement oder der kreativen Ausdrucksform von Streetart und Graffiti, die oft im Schatten der Gentrifizierung stehen.
Hier wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Jugendliche durch kreative und kollektive Aktionen ihre Anliegen und Identitäten sichtbar machen. Die Tradition des jugendlichen Protests ist ebenso vielschichtig wie dynamisch. Während ältere Generationen oft die dominierenden Stimmen in sozialen Bewegungen stellten, hat sich dies mit dem Aufkommen von Bewegungen wie Fridays for Future grundlegend gewandelt. Junge Menschen agieren heute nicht nur als passive Rezipienten, sondern gestalten aktiv den öffentlichen Diskurs.
Die Rolle der Medien spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sie die Sichtbarkeit und Verbreitung jugendlicher Anliegen und kultureller Ausdrucksformen maßgeblich beeinflussen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Reihe ist die Auseinandersetzung mit den Ultras, einer Jugendkultur, die häufig polarisiert wahrgenommen wird. Sie stehen nicht nur für leidenschaftliche Unterstützung ihrer Mannschaften, sondern auch als politisierte Gruppe, die sich mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt.
Schließlich wird auch der Widerstand von Jugendlichen in der DDR thematisiert, insbesondere die Widerstandsstrukturen, die sich in Ost-Berlin entwickelten. Hier wird die Bedeutung von Gemeinschaft und Vernetzung unter den Jugendlichen hervorgehoben, die in Kirchen und anderen sozialen Räumen stattfand und letztlich zur friedlichen Revolution von 1989 beitrug.
Diese Veranstaltungsreihe lädt dazu ein, die vielfältigen Facetten des Jugendwiderstands zu erkunden und deren Relevanz für die Gegenwart zu reflektieren.